Pokalspiele sind immer das Größte für die Kleinen, das Salz in der
garnierten Suppe. Kommt es dann auch noch zum Duell David gegen Goliath, hält es bei David schon am Abend vorher keinen mehr auf den Beinen, werden Waden extra gedehnt und die 5-Gänge-Menüs nach
Muttis Kochrezept auf einen veganen Hackbraten reduziert. Nun denkt man bei David gegen Goliath eher an Düren gegen Bayern als an Tresenwald / Machern gegen Partheland Brandis. Allerdings spielt
Düren wenigstens in derselben Altersklasse wie Bayern, beim Match unserer D2-Junioren war das nicht der Fall. Hier traf eine D2-Mannschaft, darunter sogar ein potenzieller E1-Jugendspieler, auf
eine C-Jugendmannschaft (Jahrgang 2008). Ja, mehr David gegen Goliath geht nicht, da hilft es nicht mal mehr dem Fußballgott selbstgenähte Tresenwalder Nachtsöckchen an die Füße zu stülpen, nein,
man müsste ihm ein ganzes Bettchen samt Abziehbild porträtieren. Dafür hatten wir nur leider keine Zeit.
Vielmehr gingen wir es sportlich an und gestalteten insbesondere die erste Hälfte offener als erwartet. Den frühen Rückstand egalisierten wir postwendend, nur um Minuten später gar in Führung zu
gehen. Es entwickelte sich ein insgesamt offener Schlagabtausch, wobei die Betonung beim Spiel des Gegners eher auf Schlag im Sinne von lange Bälle nach vorne schlagen lag. Wir hingegen
versuchten über flaches Kurzpassspiel zum Erfolg zu kommen, was uns aufgrund der erwartenden körperlichen Unterlegenheit jedoch zu selten gelang. Dennoch gelang uns dank eines sehenswerten
Dribblings durchs Mittelfeld fünf Minuten vor Ende der ersten Halbzeit der erneute Führungstreffer zum 3:2. Diesen glichen die Gäste in der 132. Minute aus. Nein, fairerweise muss man sagen, dass
es nach Ablauf von 2 Nachspielminuten geschah. Dass der Schiedsrichter nur eine Nachspielminute anzeigte, um dann trotzdem 2 min spielen zu lassen... Geschenkt. Oder besser: Geschenk. Für
Brandis.
In Hälfte zwei hielten wir mit großer Leidenschaft gegen die riesengroß (was die Körpergröße anbetrifft) daherkommende Brandiser Mannschaft dagegen, unter anderem rettete einer unserer
Abwehrspieler gleich zweimal auf der Torlinie. Irgendwann war aber auch unser Aushilfstorhüter geschlagen, der erst zum zweiten Mal unseren Kasten hütete. In der letzten Spielminute setzten die
Brandiser mit dem Treffer zum 3:5 den Schlussstrich in einer ausgeglichenen Partie, in der wir mit etwas besserer Chancenverwertung und konsequenterem Verteidigen Goliath sogar mehr als ein Bein
hätten stellen können. Ohne Nachspielzeit ging das Spiel schließlich zu Ende. Ja, es ist kein Witz: Ohne Nachspielzeit. Ein Schelm wer... Ach, lassen wir das.
Fazit: Auch wenn die Enttäuschung über das knappe und unverdiente Pokalaus zunächst an den Jungs knabberte, so überwog letztlich doch der Stolz über die gezeigte Leistung. Aufgrund der
Gesamtumstände war es für unsere Jungs nicht mehr und nicht weniger als ein gefühlter Sieg. Wir müssen und werden unserem Weg weiter treu bleiben. Ein Teil dieses Weges ist das FAIRPLAY. Ob das
alle beteiligten Mannschaften an diesem Tag beherzigten, kann jede und jeder für sich selbst beantworten. Für unsere D2-Junioren ist es jedenfalls ein tolles Zeichen, dass Brandis so viel Respekt
vor uns hat, dass sie in der wohlgemerkt zweiten Pokalrunde gar mit der C-Jugend anreisen. Da sind selbst David und Goliath sprachlos.
Im beschaulichen und sonnendurchfluteten Hohburg gaben sich heute unsere D2-Junioren die Ehre. Anhand der Tabellenkonstellation (Hohburg auf 2, Tresenwald Machern auf 1) war klar, dass dieses Spiel ein besonderes werden würde. Spitzenspiel. Das sind solche Spiele, in denen ausnahmsweise alle Spieler ausgenüchtert und ohne Hängebäuche erscheinen müssen, in denen schwarzer, zitronengespritzter Tee statt Kaffee getrunken wird. Das Spiel startete denkbar ungünstig aus unserer Sicht, Gastgeber traf direkt mit der ersten Gelegenheit zur 1:0 Führung. Unsere Tresenwalder Jungs reagierten allerdings besser als gut, bissen sich auch ohne Zahnspangen in das Spiel hinein. So gelang unserem linken Flügelflitzer Alois der verdiente Ausgleich. Mit dem Resultat von 1:1 ging es sodann in die Pause. In dieser wurde die aufblasbare Taktiktafel ausgepackt, Salzstreuer und Pfeffermühle hin- und her verschoben. Diese würzige mathematisch hoch komplexe Mischung sollte sich auszahlen, Ossian gelang Mitte der zweiten Halbzeit der verdiente Führungstreffer. Die letzten Minute zogen sich wie Kaugummi, der Blick auf die Uhr wurde zum Dauerbrenner. Nach herzzerfetzenden Schlussminuten pfiff der junge Referee endlich ab. Die 3 Punkte waren eingetütet, der Sieg im Spitzenspiel erreicht. Jetzt benötigt erstmal jeder und jede einen zitronengespritzten Beruhigungstee...
3. Trainingslager der D- und C-Junioren des SV Tresenwald Machern
Trainingslager. Bei diesem Wort erfreuen sich nur die Härtesten der Harten, erzittern Normalo-Fußballer vielmehr vor den Leiden der zu erwartenden Leibesübungen. Ein normales Trainingslager ist schmerzhafter als jedweder Zahnarztbesuch, bereitet schon beim Gedanken an große Hügel und Berge Grauen vor den stundenlangen Ausdauerläufen. Wie gut, dass unser diesjähriges und insgesamt bereits drittes Trainingslager in Ilmenau, nicht von Felix Magath, sondern von unserem Nachwuchsleiter Ronny Ilbig organisiert wurde. Erwähnter RI ist kein Fan von Qualen und Strapazen, bei ihm kommt Leidenschaft nicht von Leiden, steht vielmehr Spaß und Freude im Vordergrund. Und so kam es, dass unser diesjähriges Trainingslager den Mädels und Jungs sehr viel Freude bereiten sollte…
Donnerstag früh, gegen 9.00 Uhr, setzten sich die fünf Mannschaftsbusse, gefahren von fünf hochkompetenten Trainern, die als Zweitjob demnächst Taxifahrer wählen, in Bewegung. Darin nahmen 2 Mädels, 32 Jungs, sowie 8 Trainer/innen Platz. Nach ca. zweistündiger Fahrzeit kamen wir im gefühlt 195 Grad heißen Ilmenau in Thüringen an, der erste Weg führte, welch Überraschung, ins kühlende Freibad. Dort erfrischten sich Jungs und Mädels, ehe die erste Trainingseinheit startete.
In gemischten Gruppen, sortiert nach unseren D- und C-Juniorenspielern, fand die erste Trainingseinheit im Stadion Hammergrund auf dem super gepflegten Kunstrasen, von dem man sogar hätte essen können, statt. Neben einem für alle Sonnencrememuffel entstandenen Sonnenbrand stellte das Training einen guten Auftakt dar. Sowohl die C- als auch D-Juniorentrainer setzten wie in den folgenden Trainingseinheiten einen Trainingsschwerpunkt mit minutiös geplanten Übungseinheiten und stellten so ein qualitativ hochwertiges Training sicher, dass den Kindern einerseits viel abverlangte, andererseits aber zu Lernprozessen sowie individuellen und kollektiven Fortschritten führte. Nach dem Bezug in der sehr schön eingerichteten Jugendherberge in Ilmenau hieß es für unseren Tresenwald-Tross am Ende des Tages Kino.
Da leider an diesem Tag im Kino nur Filme vorgeführt worden, die für Kinder so interessant sind wie ausgelatschte Schuhe, hatte unser Torwarttrainer Kai dankenswerterweise seinen Beamer mitgebracht, mit dessen Hilfe wir auf einer großen Leinwand einen eigens gewählten Film schauen konnten. Die Kinder erfreuten sich an dem ereignisreichen Film, die Erwachsenen schauten aus Respekt mit. Damit ging Tag 1 des Trainingslagers zu Ende, Legenden zufolge schliefen alle Kinder im Anschluss an den Film sofort ein.
Tag 2 im Trainingslager machte seinem Namen alle Ehre, Training und nochmal Training standen auf dem Notizzettel. Verschlafenen Menschen wie dem Autoren dieses Textes machte jedoch ein Wort eindeutig mehr Angst: Frühsport. Zu einer Zeit, an der sich Fuchs und Igel „Gute Nacht“ sagen, hieß es für unsere Tresenwald-Connection ab in den Wald, hinein ins (für Menschen wie RI) Vergnügen. Den Mädels und Jungs machte die morgendliche Laufeinheit, gepaart mit Dehnübungen, mehr Freude als so manchem Erwachsenen (Namen werden sicherheitshalber nicht genannt), sie zeigten sich zudem fitter als jeder Turnschuh. Anschließend folgte das Regenerationstraining namens Frühstück, ehe das erste Training auf dem Rasen folgte. Inmitten des sonnenumflutenden Stadions im Tal der Ilm trainierten unsere Mädels und Jungs taktische Abläufe sowie technische Elemente wie Passspiel ein. In der Nachmittagseinheit, die nach dem von der Jugendherberge zur Verfügung gestellten Lunchpaket stattfand, setzten unsere Coaches an den gewonnenen Erkenntnissen der Vormittagseinheit an. Darüber hinaus fand als Abschluss des Trainingstages ein Turnier statt, dafür wurden drei Teams eingeteilt. Ein Spiel auf Großfeld dauerte bei abermals schätzungsweise 195 Grad gefühlte 73 Minuten, in echt waren es 15 Minuten, in der sich die Teams motiviert duellierten. Auch unsere zwei E1-Jugend-Spieler, die mit ins Camp gereist waren, fügten sich nahtlos in das Spielgeschehen ein und kämpften, als ob es kein Morgen gäbe. Der beste Mann aus neutraler und objektiver Sicht war natürlich der Schiedsrichter, der immerhin zwei von fünf Zweikämpfen korrekt bewertete. Am Ende setzte sich das Team um Trainer Basti durch und gewann den frecherweise nur virtuell vergebenen Pokal. Den Abend schlossen wir mit unserem Teamabend ab, bei dem die Kinder sich zuerst in Geselligkeit übten oder Karten spielten und im Anschluss das Europa League-Finale zwischen Sevilla und Inter Mailand gespannt schauten. Über den 3:2 Sieg Sevillas jubelten am Ende drei eingefleischte Fans, der Rest hatte vergebens auf einen Sieg Inters gehofft. So mussten sich die Mädels und Jungs den Frust von der Seele trinken (natürlich alkoholfrei) und schliefen erneut sofort ein. Also Gerüchten zufolge.
An Tag drei des Trainingslagers hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns, bescherte uns angenehme 20-22 Grad und bewahrte uns fast gänzlich vor Regen. Der Tag begann, wie nicht anders zu erwarten, mit Frühsport. Nicht wenige hatten gehofft, dass dieser dem Regen zum Opfer fällt. Die Profiturner Kai und Ronny stellten unseren Kids dabei mehrere Fitnessübungen vor, die sie mit Bravour meisterten. Wenn das Frühstück nicht auf unserem Programm gestanden hätte, würden die beiden Vorturner noch jetzt Übungen durchführen. So stillten unsere Jungs und Mädels aber ihren Hunger und wir fuhren zur ersten Trainingseinheit des Tages wieder ins Stadion Hammergrund. In dieser standen erneut inhaltliche Aspekte an, nach getaner Arbeit ging es zum Ausruhen zurück in unsere Jugendherberge, ehe am Nachmittag der sportliche Höhepunkt des Tages folgte. So umfasste das Nachmittagstraining nämlich d a s Turnier des Jahrzehnts. Wir teilten vier Mannschaften ein, die jeweils aus gemischten C- und D-Juniorenspielern bestanden. Dazu gesellte sich als fünftes Team das Trainerkollektiv um unseren B-Jugendspieler und Goalgetter Philip. Im Turniermodus Jeder gegen Jeden wurde das wichtigste Sportereignis Europas ausgetragen. Am Ende setzte sich trotz Überalterung einhergehend mit kaputten Knies und anderen Extremitäten des eigenen Leibes das hervorragend besetzte Trainerteam durch und gewann das Turnier. Anteil am Sieg hatten neben Torjäger Philip u.a. unsere Nachwuchstrainer Benni und Cornelius sowie unsere oft unterschätzte Kämpferin di(e) Mari(i)a. Das wichtigste war aber auch hier, dass die Mädchen und Jungen motiviert und engagiert bei der Sache waren. Und der Referee war natürlich auch wieder dabei. Zumindest physisch. Unser Kulturprogramm umfasste an diesem Abend das Spiel mit den Kugeln, Bowling. Hier zeigte unsere Tresenwaldcrew eine klasse Leistung und war mit vollem Eifer dabei. Der Spaß kam glücklicherweise definitiv nicht zu kurz.
Der letzte Tag unseres Trainingslagers startete ohne Frühsport. Dies hatte den Grund, dass auch RI überraschenderweise Muskeln besitzt und seinen Schönheitsschlaf braucht. Den brauchen unsere Jungs und Mädels definitiv nicht, sodass wir frühzeitig frühstückten. Außerdem reinigten alle Spieler ihre Zimmer und verließen diese fein säuberlich ein letztes Mal. Wir verabschiedeten und bedankten uns bei der großartigen Jugendherberge für die herrliche Zeit und setzten uns in Richtung Stadion in Bewegung. Letztes Training, ein letztes Mal schwitzen, ein letztes Mal beißen und kratzen, ein letztes Mal gegen einen Ball treten… Bis zum nächsten Trainingslager. Nachdem die letzte Trainingseinheit beendet war, in der fast alle Teilnehmer mit Muskelverspannungen zu kämpfen hatten, ging es für die Mädels und Jungs zum Duschen und Umziehen in die Katakomben des weiten Stadionrunds. Vom romantisch gelegenen und modern eingerichteten Stadion zogen wir in Richtung Saalfelder Feengrotten weiter. Imposant kamen die dort anzuschauenden Stollen einher, interessiert horchten unsere Tresenwalder den Worten des Guides, der uns die beeindruckenden Grotten zeigte. Von dort aus rollten wir mit unseren fünf Diskotheken, äh Bussen, in Richtung Heimat, in Richtung schönster Ort der Welt: Machern. Gegen 19:15 Uhr kamen wir im Tresenwald an und die Eltern konnten ihre Kinder in die Arme schließen. Und / oder umgekehrt. Einige freuten sich auch über ihr zurückgewonnenes Handy. Das hatte Cheforganisator RI den Mädels und Jungs nämlich untersagt. Ein bisschen Magath ist er eben doch, der Herr Ilbig. 😊
Fazit: Das diesjährige Trainingslager hat den Jungs und Mädels viel Spaß und Freude bereitet. Wir sind noch stärker als Verein und als Team zusammengewachsen. Als Erkenntnis des Trainingslagers bleibt nur noch zu sagen: Die Familie SV Tresenwald Machern steht eng zusammen!
An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren und Organisatoren, die uns dieses tolle Trainingslager ermöglicht haben. Und auch ein großes Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Helferinnen und Helfer, die das Camp zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Ihr seid Klasse! (CC)